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Kurzfassung Zur Hälterung und Aufzucht von Larven und Jungtieren des HummersHomarus gammarus wurde eine Vorrichtung geschaffen, die den Versuchstieren weitgehend natürliche Lebensbedingungen bietet. Diese Vorrichtung, der sogenannte „Trichterkreisel“, ist ein aufrechtstehender Plexiglaszylinder, der in beliebigen Tiefen auf dem Meeresgrund verankert werden kann. Der Tidenstrom gelangt durch zwei trichterförmige Öffnungen in den Zylinder. Mittels einer besonderen Düsenanordnung wird das einströmende Wasser so abgelenkt, daß der Wasserkörper im Trichterkreisel um seine Vertikalachse rotiert. Am oberen Ende des Kreisels kann das Wasser entweichen. Da die obere Öffnung um ein Vielfaches größer ist als die beiden Einlaßdüsen, bleibt die Intensität der aufwärtsgerichteten Wasserströmung gering. Ein- und Ausstromöffnungen sind mit gazebespannten auswechselbaren Rähmchen versehen. Die Maximalgröße der eingeströmten Planktonorganismen kann durch die gewählte Gazegröße verändert werden. Schwimmende Hummerlarven gerieten infolge der Wasserrotation nur selten in Wandkontakt. Das einströmende Plankton dient den Hummerlarven als Nahrung. Im Trichterkreisel entwickeln sich auch Larven anderer Organismen (mitunter bis zu adulten Stadien), die von den Junghummern verzehrt wurden. Ein seit 17 Monaten Iaufendes Experiment am Boden der Nordsee zeigt, daß sich der im Trichterkreisel befindende Junghummer ohne zusätzliche Fütterung ebenso gut entwickelt wie Vergleichstiere, die im Laboratorium unter ähnlichen Bedingungen lebten und regelmäßig gefüttert werden. Es ist beabsichtigt, große Trichterkreisel zu bauen, um damit die Voraussetzung für eine Massenzucht von Helgoländer Hummern zu schaffen.

Der Trichterkreisel, ein In-situ-Gerät zur Kultur mariner Tiere in Gezeitenströmen