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10. Alexander Kohler: Über den Einfluß von Aesculus hippocastanum‐ Inhaltsstoffen auf Keimung und Entwicklung höherer Pflanzen
Publication year - 1965
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1965.tb02016.x
Subject(s) - aesculus hippocastanum , humanities , biology , botany , philosophy
Zusammenfassung1 . Wäßrige Lösungen des Glucosids Aesculin und dessen Aglucon Aesculetin wirken auf die Keimung von Radieschensamen nur in geringem Umfange hemmend. Nur bei der 0,l%igen Aesculetinlösung war eine geringe Keimzahlminderung zu verzeichnen, ‐während die 0,l%ige Aesculin‐ und die 0,01%ige Lösung beider Substanzen sogar eine zeitweilige Förderung bewirkten. 2 . In aesculin‐ und aesculetinhaltigen Nährlösungen gezogene Heliantkus‐ Pflanzen zeigten nur bei der 0,l%igen Konzentration eine deutliche Wachstumshemmung. Doch hatten alle mit den Substanzen behandelten Pflanzen auffallende Blattchlorosen. 3 . Durch Bestreichen der chlorotischen Blätter mit einer FeCl3‐Lösung und durch Zugabe derselben zur Nährlösung verschwanden die Chlorosen, was die Annahme einer Störung des Fe‐Stoffwechsels unterstreicht. 4 . Helianthus‐ pflaanzen, die in aesculin‐ und aesculetinhaltigen Böden gezogen wurden, zeigten dagegen keinerlei Wachstumshemmungen und Blattchlorosen. 5 . Durch papierchromatographische Untersuchungen wurde nachgewiesen, daß Aesculin und Aesculetin von Helianthus‐pflanzen aus dem Boden aufgenommen und in Sproß und Blätter weitertransportiert werden können. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, daß dem Aesculin und dem Aesculetin bei den Allelopathieerscheinungen unter Aesculus‐ Bäumen allein keine Bedeutung zukommen dürfte. Herrn cand. rer. nat. K arl ‐H einz R obra habe ich für die sorgfältige und fleißige Mitarbeit bei der Versuchsdurchführung zu danken. Dank schulde ich auch Frau H elgard M ueller für die Analyse und Isolierung einiger Aesculus‐ Inhaltsstoffe sowie Herrn Dr. S teiner für die Förderung der Untersuchungen. Herrn Prof. Dr. U. B erger ‐L andefeldt sei für die kritische Durchsicht des Manuskripts gedankt.