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Erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut: Neubewertung einer zu wenig beachteten Entität
Author(s) -
Wilk Michael,
Zelger Bettina G.,
Hauser Undine,
Höpfl Reinhard,
Zelger Bernhard
Publication year - 2018
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.13387_g
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Die erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut (EPDK) ist eine entzündliche Erkrankung unbekannter Ätiologie. Wir besprechen die EPDK und präsentieren unsere eigene klinische und histopathologische Erfahrung von elf Patienten. Die EPDK neigt dazu, spontan die kahle Kopfhaut älterer Patienten zu befallen. Anamnestisch wird häufig – so auch bei vier unserer Patienten – eine vorausgegangene Operation an selbiger Stelle angegeben. Koronare Herzerkrankung, cerebraler Insult, arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus und ernste Krebserkrankungen wurden ebenfalls häufig als Komorbidität diagnostiziert. Die meisten Patienten zeigen trotz antiinflammatorischer Lokaltherapie einen schwankenden klinischen Verlauf, bei einigen heilt die Läsion unter Narbenbildung ab. Histopathologisch findet sich eine Kruste oder Erosion mit Granulationsgewebe‐ähnlichen Veränderungen im Korium mit späterer Entstehung einer Narbe. Neben einer lokalen und aktinischen Schädigung könnten eine eingeschränkte Immunität und Mikrozirkulation prädisponierende Faktoren der Erkrankung sein. Analog zum Pyoderma gangraenosum muss die EPDK bei nichtheilenden Wunden älterer Patienten bedacht werden, nachdem die Differenzialdiagnosen, die diese Erkrankung simulieren, ausgeschlossen wurden. Da vorausgegangene oder benachbarte Basalzell‐ und insbesondere Plattenepithelkarzinome häufig sind und infiltrative Varianten jenseits des klinisch sichtbaren Krankheitsprozesses vorkommen, kann im Zweifelsfall eine sogenannte histologische Kartierung der umgebenden Haut ratsam sein.