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Strom aus der Wüste. DLR‐Studien zum Projekt Desertec
Author(s) -
Trieb Franz
Publication year - 2011
Publication title -
physik in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3943
pISSN - 0031-9252
DOI - 10.1002/piuz.201001262
Subject(s) - physics , humanities , art
Abstract Studien des DLR über das Potenzial erneuerbarer Energien in Europa, dem Mittleren Osten und Nordafrika kommen zu folgenden Aussagen: Ausgehend von einem existierenden Anteil von 16 % erneuerbarer Energie im Jahr 2000 könnte 2050 ein Anteil von 80 % erreicht werden. Zur Ergänzung der erneuerbaren Energiequellen wird eine effiziente Backup‐Infrastruktur benötigt. Sie liefert eine sichere, bedarfsgerechte Stromkapazität mit schnell reagierenden, erdgasbetriebenen Spitzenlastkraftwerken. Der Stromtransport nach Europa erfolgt mit Hochspannungs‐Gleichstrom‐Übertragung (HGÜ). Wird zwischen 2020 und 2050 mit einem Stromtransfer von 60 TWh/a begonnen, so könnte dieser bis auf 700 TWh/a im Jahr 2050 ausgebaut werden. Die hohe Sonnenstrahlung in MENA und niedrige Übertragungsverluste mit HGÜ von circa 10 % werden in einem konkurrenzfähigen Strompreis von circa 0,05 Euro 2000 /kWh resultieren. Anstelle einer zu erwartenden Verdoppelung der Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2050 können diese auf 38 % der Emissionen des Jahres 2000 reduziert werden. Für den gesamten erneuerbaren Kraftwerkspark in EU‐MENA werden 1 % der Landfläche benötigt. Das entspricht der gegenwärtigen Landnutzung für Transport und Verkehr in Europa.