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Der Siedlungsplatz Čiča ist ein Schlüsselfundplatz für das Verständnis der westsibirischen Spätbronze- und Früheisenzeit. Von besonderer Bedeutung ist dabei die umfangreiche Serie von Radiokohlenstoffdaten, über deren Interpretation in der Literatur allerdings kein Konsens herrscht. Kontrovers diskutiert wird insbesondere die chronologische Stellung der späten Stufe der Irmen’-Kultur, die eng mit der Frage nach einem Hiatus in der Besiedlung von Čiča zusammenhängt. Die Beantwortung dieser Frage bildet die Grundlage für weitreichende kulturgeschichtliche Aussagen. Die chronologische Modellierung der Radiokohlenstoffdaten mit Bayes’scher Statistik unterstützt die archäologische Hypothese des Hiatus. Zur Beschreibung der Validität des Ergebnisses werden neben Signifikanzanalysen anhand von Simulationen auch Sensitivitätsprüfungen des Modells für eventuelle unerkannte Unsicherheiten und Fehler vorgenommen. Die derartige kritische Überprüfung der Modellierung ist als integraler Bestandteil der Methode unerlässlich.

praehistorische zeitschrift

Zur absoluten Chronologie der westsibirischen Spätbronze- und frühen Eisenzeit. Die Überprüfung der Besiedlungsphasen in Čiča mit Bayes’scher Statistik