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In Prigglitz-Gasteil (Niederösterreich) liegt eine ausgedehnte Bergbausiedlung der Urnenfelderzeit, in der Kupfererz abgebaut, verhüttet und das Metall weiter verarbeitet wurde. Seit 2010 finden neue Ausgrabungen statt, bei denen zwei Geländeterrassen mit Bebauungsspuren und metallurgischen Einrichtungen untersucht werden konnten. Neben der Kupfergewinnung und -verarbeitung lassen sich auf kleinstem Raum überraschend viele Aktivitäten nachweisen: die Herstellung von Gezähe aus Hirschgeweih, das Nähen von Kleidung und die Produktion von Knochenperlen. Die Fleischnahrung der Bergleute bestand zu fast zwei Dritteln aus Schweinefleisch, was als typisch für ostalpine Bergbausiedlungen herausgestellt wird. Die detaillierte Analyse der Schweineknochen zeigt bemerkenswerte Übereinstimmung mit einer speziellen, bislang nur in Hallstatt nachgewiesenen Schlacht- und Zerlegungstechnik, die mit der Produktion von gepökeltem Schinken in Zusammenhang steht. Hier zeichnen sich erstmals Gemeinsamkeiten in der Versorgung von Salz- und Kupferbergbausiedlungen während der Urnenfelderzeit ab.

praehistorische zeitschrift

Urnenfelderzeitliche Kupfergewinnung am Rande der Ostalpen: Erste Ergebnisse zu Ernährung und Wirtschaftsweise in der Bergbausiedlung von Prigglitz-Gasteil (Niederösterreich)