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Genau anzugeben, was eigentlich gemeint ist, wenn von ,Wohnen' die Rede ist, gleicht dem viel zitierten Versuch, den Pudding an die Wand zu nageln. Wohnen ist gewiss keine eindeutig abgrenzbare Aktivität. Man kann gut sagen: „So, ich werde jetzt mal ein bisschen arbeiten"; aber es macht keinen rechten Sinn zu sagen: „So, ich werde jetzt mal ein bisschen wohnen". Wohnen ist ein Aspekt, unter dem praktisch unsere gesamte Lebenstätigkeit und Lebensführung gesehen werden kann. Dieser Aspekt bringt die Tatsache ins Spiel, dass Menschen nicht nur aus Bewusstsein bestehen und Gesellschaften nicht nur aus Kommunikation. Wer sich mit dem Wohnen beschäftigt, der beschäftigt sich zwangsläufig mit der Leiblichkeit der menschlichen Existenz in einer Gesellschaft, die auch eine Gesellschaft der Dinge ist. Dabei geht es dann immer auch ganz schlicht um die Frage, wie Menschen sich und ihre „sieben Sachen" in der Welt unterbringen. Man braucht ein Lager für seine Sachen, und vor allem braucht man einen Ort, wo man seinen Leib ohne den Schutz des wachen Bewusstseins lassen kann, einen geschützten Ort zum Schlafen.

Sichere Orte in unsicheren Welten - Anmerkungen zum Wandel des Wohnens