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Die Idee zu diesem Heft entstand vor dem Hintergrund eines Unbehagens: Städtisches Leben wird gegenwärtig vor allem unter Aspekten der Bedrohung und Unsicherheit wahrgenommen. In erster Linie aufgrund terroristischer Angriffe, die – obwohl statistisch eine verschwindend kleine Wahrscheinlichkeit besteht, ihnen zum Opfer zu fallen – tiefe Spuren in der öffentlichen Diskussion hinterlassen und in unsachgemäßer Weise mit Fragen der Aufnahme und Integration Geflüchteter verknüpft werden. Aber auch im Hinblick auf ,klassische‘ Kriminalität (Wohnungseinbrüche), Gesundheitsgefährdungen (Feinstaub und Abgase), Naturgefahren (Überschwemmungen und Starkregen) oder politisch motivierte Proteste (,neue Qualität‘ der Hamburger G20-Krawalle) gelten Städte als unsicher. Obwohl selbst als wissenschaftliche Beobachter und Mitarbeiter in anwendungsorientierten Forschungsprojekten in das Handlungsfeld verstrickt, irritiert uns die (nicht ganz so) ,neue Qualität‘ des Sicherheitsdiskurses. Während die Stadtforschung seit ihren Anfängen die Ambivalenz urbaner Lebensweisen betont und kritische Kommentare immer wieder auf Zusammenhänge und Unterschiede von Kriminalität, Kriminalitätsfurcht und sozialen Ängsten hinweisen, reagieren Politiker*innen, Behörden, aber auch Bürger*innen – es liegt ja auch nahe – mit einem einfachen Rezept: Gegen Unsicherheit hilft nur mehr Sicherheit.

Konflikte um urbane (Un-)Sicherheit – Einführung in das Schwerpunktheft